Unser erstes Lager in diesem Jahr fand vom 22. April bis 24. April in Speyer statt.
Am Freitag kamen wir nachmittags bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen auf dem Lagerplatz an. Callidus und ich bauten die Zelte und unser neues Sonnensegel auf. Als wir nach ca. einer Stunde damit fertig waren, fuhren wir noch einmal nach Hause um die noch fehlenden Utensilien zu holen, die wir nicht alle auf einmal in unseren germanischen Streitwagen laden konnten. Jetzt war auch Crassus mitgekommen, der bei der ersten Fahrt auch keinen Platz mehr im Auto gefunden hatte. Nachdem nun alles im Lager fertig aufgebaut war, konnte der gemütliche Teil des Lagerlebens beginnen. Callidus machte Feuer in unserem Feuerkorb, was gar nicht so leicht war, denn wir hatten keine Streichhölzer und keinen Zunder. Aber das kann richtige Lagerleute nicht erschüttern, schließlich hatten die Römer auch keine.
Bevor wir schlafen gingen, holten wir unseren Feuerkorb in unser Zelt, denn es war kühl geworden. Die Nacht war eisig kalt, also machten wir am Morgen erst mal das Feuer wieder an, das in der Nacht ausgegangen war und saßen im Zelt um uns zu wärmen. Callidus litt besonders unter der nächtlichen Kälte. Er wollte nach Hause, aber er ließ sich überreden wenigstens bis abends zu bleiben. Dann besuchten uns Wulfstan und Einur kurz, bevor sie weiter in die Taverne gingen. Auch wir waren jetzt etwas aufgetaut nach der kalten Nacht und gingen über den Markt um uns die Auslagen der Händler anzuschauen. Der Fellhändler hatte unsere ganze Aufmerksamkeit, denn was ist besser gegen Kälte als eine warme Felldecke, nachdem wir genügend gefeilscht hatten, sind wir nun im Besitz einer solchen und mußten die nächste kalte Nacht nicht fürchten. Der Nachmittag, den wir in der Taverne mit Wulfstan und Einur verbrachten, verging wie im Flug. Als es Nacht geworden war, brachte ich nicht nur Callidus, sondern auch die wackeren Helden, die ziemlich viel Cerevisia getrunken hatten, nach Hause.
Die Nacht war genauso kalt wie die erste, aber mit einem ordentlichen Feuer im Zelt und der neuen Felldecke war die Kälte gut zu überstehen.
Am nächsten Morgen gab es wieder, wie auch am Tag zuvor, frische Brötchen von der Orga und nach dem Prandium saßen wir unter unserem Dach und sorgten dafür, daß das Regenwasser unser Dach nicht zum Einsturz brachte. Im Laufe des Tages konnten wir ein paar Gäste im Lager begrüßen, die aber wegen der Kälte und dem Regen nicht lange blieben. Im Laufe des Tages hörten wir, daß Latrones das Lager heimgesucht hatten und einige Händler bestohlen worden waren. Wir waren schockiert und ich hoffte inständigst, daß uns nichts abhanden kommt, während wir im Badehaus im Zuber sitzen. Aber wir hatten Glück, alles war noch da, als wir zurück kamen.
Da es sonntags regnete und unsere Zelte naß waren, entschieden wir erst montags abzubauen. Das war die richtige Entscheidung. Wir konnten unsere Zelte und unsere Lagerplane trocken ins Auto einpacken.
von Crispina Petronia